Kooperationsprojekte

Unter Kooperationsprojekten werden sämtliche Aktionen der Leitaktion 2 (Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und zum Austausch über bewährte Verfahren) zusammengefasst. Diese Aktionen bilden nach der Mobilität von Einzelpersonen (Leitaktion 1) die zweite große Säule des Erasmus+ Programms. Vor allem durch Projekte in diesem Bereich sollen die strategischen, übergeordneten Ziele des Programms erreicht werden.

Dieser Programmteil umfasst:

  • Strategische Partnerschaften (alle Bildungseinrichtungen)
  • Wissensallianzen (Hochschulen)
  • Allianzen für berufsspezifische Fertigkeiten (Einrichtungen der Berufsbildung, Hochschulen)
  • Kapazitätsaufbau im Hochschulbereich (Hochschulen)
  • Kapazitätsaufbau im Jugendbereich (Jugendorganisationen, Hochschulen)

Für die Universität Wien bieten Kooperationsprojekte umfangreiche Möglichkeiten zur Drittmittelfinanzierung. Das gilt vor allem für die Aktivitäten im Hochschulsektor, die eine starke Vernetzung mit anderen Universitäten, sowie Wirtschaftsunternehmen fördern.
Damit können diese Projekte einen Beitrag zur Internationalisierungsstrategie und dem Entwicklungsplan der Universität Wien, sowie zur Modernisierung von Lehrmethoden und Lehrplänen leisten und Partnerschaften mit der Wirtschaft initiieren und festigen.

Kooperationsprojekte bieten aber auch Chancen, sektorübergreifend an Projekten mitzuwirken. Damit ermöglichen sie, das an der Universität Wien vorhandene Wissen für Verbesserungen in anderen Bildungssektoren nutzbar zu machen.

/

  • Strategische Partnerschaften

    Strategische Partnerschaften stehen in sämtlichen Bildungssektoren, sowie im Bereich Jugend zur Verfügung und bilden einen Hauptteil der Kooperationsprojekte.

    Die übergeordneten Ziele die mit diesen Aktivitäten verfolgt werden, sind unter anderem:

    • Entwicklung und Verbesserung von Grund- und Querschnittskompetenzen (Unternehmer*innengeist, digitale Kompetenzen, Sprachkompetenzen) in allen Altersstufen und Bildungsbereichen
    • Entwicklung neuer Ansätze in der Aus- und Weiterbildung von (angehenden) Lehrkräften und Jugendarbeiter*innen
    • Verbesserung der digitalen Integration für Lehr- und Lernzwecke
    • Entwicklung innovativer Methoden zur Verringerung von Ungleichheiten bei Lernergebnissen, vor allem bei Personen aus benachteiligten Verhältnissen oder mit besonderen Bedürfnissen.

    Für die Universität Wien bieten sich durch Strategische Partnerschaften einerseits Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Universitäten. Diese Partnerschaften sollen zu einer Modernisierung des europäischen Hochschulraums führen, den Bologna Prozess unterstützen und allgemein zur Qualitätsverbesserung und Innovation in der Lehre beitragen (etwa durch Austausch über bewährte Lehr- und Lernmethoden, Einrichtung von Joint Curricula, Schaffung von Open Educational Resources, etc.)

    Andererseits werden auch Kooperationen mit Einrichtungen anderer Bildungssektoren (Schulen, Berufs- und Erwachsenbildung) ermöglicht. Darüber hinaus ist mit Strategischen Partnerschaften auch die Zusammenarbeit mit Unternehmen, anderen Forschungseinrichtungen, Behörden, Sozialpartnern, Interessensverbänden, aber auch NGOs und Kulturinstitutionen möglich.

    Strategische Partnerschaften, an denen die Universität Wien beteiligt sein kann, umfassen in allen Bereichen mindestens drei Projektpartner aus mindestens drei Programmländern. Eingereicht werden alle Strategischen Partnerschaften bei der Nationalagentur des antragstellenden Projektpartners. Weitere Informationen finden sich im Programmleitfaden.

  • Wissensallianzen

    Wissensallianzen sollen strukturierte und langanhaltende Vernetzungen zwischen Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen ermöglichen sollen.

    Beteiligt an Wissensallianzen sind mindestens sechs Partner aus mindestens drei Programmländern, wovon je mindestens zwei Hochschulen und zwei Unternehmen sind. Auch eine Teilnahme von Forschungseinrichtungen, Sozialpartnern, oder Behörden ist möglich.

    Das Ziel dieser Projekte ist die Entwicklung innovativer Möglichkeiten zum Schaffen und Austausch von Wissen, speziell in jungen und neuentstehenden Bereichen. Das soll vor allem durch folgende Aktivitäten erreicht werden:

    • Schaffen neuer multidisziplinärer Methoden und Lehrpläne, die auf Bedürfnisse der Wirtschaft Rücksicht nehmen;
    • Fördern von Unternehmer*innengeist bei Studierenden, sowie Mitarbeiter*innen der Universitäten und Unternehmen;
    • Erleichtern der gemeinsamen Generierung neuen und des Transfers vorhandenen Wissens zwischen Hochschulen und Unternehmen.


    Wissensallianzen bieten den Beteiligten die Möglichkeit, durch wechselseitigen Austausch und unterschiedliche Herangehensweisen, neue Impulse für die Erzeugung und Verwendung von Wissen zu erhalten. Wissenschafter*innen und Studierende können damit zusätzliche Fertigkeiten und Fähigkeiten trainieren, die sie auch außerhalb der akademischen Welt einsetzen können.

    Durch diesen gemeinsamen Austausch werden in den jeweiligen Themenfeldern Innovationen und Gestaltungsmöglichkeiten gefördert. Durch die Verpflichtung, Ergebnisse zu verbreiten, wird sichergestellt, dass diese Innovationen ganzen Branchen und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

    Sektor Skills Alliances:

    Zusätzlich zu den Wissensallianzen werden auch Allianzen zur Verbesserung branchenspezifischer Fertigkeiten (Sector Skills Alliances) gefördert. Dabei besteht die Möglichkeit, innovative Berufsbildungsprogramme und -methoden für ausgewählte Wirtschaftsbranchen (z.B. Textil/Bekleidung/Leder, Handel, moderne Fertigungstechnik) zu entwickeln, um Qualifikationsdefizite in diesen Bereichen zu schließen. Diese Aktionen richten sich primär an Einrichtungen der Berufs- und in geringerem Maß der Erwachsenenbildung, die Universität Wien kann aber mit ihrer breiten fachlichen Expertise ebenfalls an diese Allianzen teilnehmen.

  • Capacity-Building

    Mit dieser Aktivität werden sowohl im Bereich Jugend, vor allem jedoch im Hochschulbereich Projekte zum Kapazitätsaufbau in Partnerländern gefördert. Der folgende Abschnitt beschränkt sich auf den Hochschulbereich.

    Capacity Building Projekte sollen zur Modernisierung, Internationalisierung und verbesserten Zugänglichkeit des Hochschulsektors in Partnerländern beitragen und stehen damit auch im Zusammenhang mit der EU Entwicklungs- und Nachbarschaftshilfe.

    Es werden dabei zwei Projektarten unterschieden a) Joint Projects b) Strategic Projects:

    Joint Projects:

    Ziel von Joint Projects ist die Modernisierung der am Projekt beteiligten Hochschulen durch:

    • neue oder verbesserte Lehrpläne
    • Innovationen bei Lern- und Lehrmethoden
    • Schulungen und Training von Mitarbeiter*innen
    • Veränderungen in den Hochschulverwaltungen


    Strategic Projects:

    Ziel der Strategic Projects sind Reformen nationaler/regionaler Hochschulsysteme durch:

    • Veränderungen der Rahmenbedingen, Richtlinien und Verwaltungssysteme
    • Unterstützung bei der Anpassung an die Bologna Richtlinien


    Beide Projektarten werden in größeren Konsortien verwirklicht. In jedem Konsortium müssen dabei Organisationen aus mindestens einem Partnerland teilnehmen. Außerdem müssen die Konsortien aus mindestens drei Hochschuleinrichtungen aus drei Programmländern und mindestens ebenso vielen Hochschuleinrichtungen aus Partnerländern wie aus Programmländern zusammengesetzt sein.

    Für Strategic Projects ist außerdem die Teilnahme der jeweils zuständigen Ministerien (Behörden) sämtlicher Partnerländer zwingend erforderlich. Bei beiden Projektarten können auch Partner außerhalb des akademischen Bereichs teilnehmen, um eine bessere Vernetzung mit Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern.

    Projekte in diesem Bereich sind bei der Exekutivagentur (EACEA) einzureichen. Die Projektdauer beträgt zwei oder drei Jahre.